Das vergessene Buch
Dieses Rätsel zu lösen ist schon deutlich schwieriger. Im Grunde
genommen handelt es sich aber um die gleiche Problematik wie bei dem
Greenwichcache. Schon mal was von true north bzw. nord wahr gehört? Als
wir es hörten, fragten wir uns natürlich sofort, was es eigentlich
heißt? Mithilfe eines Kompasses kann man immer den Nordpol erreichen...
Meint man dabei den magnetischen Nordpol, stimmt es auch. Der
magnetische Nordpol ist aber im Unterschied zu seinem geographischen
Pendant ein unsteter Geselle: Ständig ist er auf Wanderschaft - mal
langsamer, mal schneller, im Schnitt sind es 40 km im Jahr. Und sogar
manchmal wechselt er gar mit dem magnetischen Südpol die Positionen.
Eine solche Umkehrung der Pole fand zwar zuletzt vor rund 780.000
Jahren statt, aber sie gab es tatsächlich! Dass dies irgendwann wieder
geschieht, gilt unter Experten als ausgemacht. Die Frage ist nur, wann.
So ist es also völlig klar, dass wir mit einem Kompass zu
unterschiedlichen Zeitpunkten jeweils an einem anderen Ort landen
würden. Das ist auch nicht das einzige Problem bei einer Navigation mit
einem Kompass. Das Erdmagnetfeld ist recht unregelmäßig, je nachdem, wo
man sich gerade auf der Erde befindet. Jedes mal wird die eigentliche
Nordrichtung unterschiedlich „abgelenkt“. Da das Magnetfeld sich auch
noch stetig verändert, so verändern sich ebenfalls stetig die
Abweichungen, im Grunde genommen sogar jeden Tag. Heute stützen sich
die modernen, satellitengestützten Navigationssysteme auf den
geographischen Nordpol, bei der angezeigten Richtung wird von „true
north“ bzw. „nord wahr“ gesprochen. Wie aber haben die Menschen früher
navigiert, nur mit dem Kompass? Irgendwann wurde es klar, dass
die Nordrichtung sich ständig änderte. Fortan sprach man von der
missweisenden Richtung. Als Missweisung definiert man den Winkel
zwischen der geographischen und magnetischen Nordrichtung. Sie ist zu
jeder Zeit und überall auf der Erde unterschiedlich. Mit diesem Wissen
können wir jetzt das Geheimnis des jungen Hans lüften. Problemlos
finden wir nach einer kurzen Internetrecherche heraus, dass am 1.
September 1939 um 4.45 Uhr der Zweite Weltkrieg ausbrach und es sich um
den Weltrekord eines gewissen Karl Bode, der 3.427 Meter mit seinem
Hubschrauber hoch stieg, handelt. Die Koordinaten der Ardesstraße
76 in Duisburg sollten auch schnell ermittelt werden können, zur
Sicherheit sind sie im Hint hinterlegt. Bleibt herauszufinden, wie groß
die Missweisung am fraglichen Tag war und diese heute bei der
Wegpunktprojektion zu berücksichtigen. Im Internet gibt es diverse
Möglichkeiten die Missweisungen zu berechnen, folgende
Seite
ist sehr gut. Jetzt peilen wir nicht in die wahre, sondern in die
damalige missweisende Nordrichtung und landen punktgenau am Cache! Ein
deutlich genaueres Ergebnis bei der Wegpunktprojektion erzielt man,
wenn die Einheit für den Winkelmaß an eurem GPS-Gerät auf mil
umgestellt wird.